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Geschichte der Kolpingsfamilie Hof

Dem im Jahr 1007 gegründeten Bistum Bamberg wurde um 1028 das „Regnitzland“ im Nordosten der neuen Diözese zugeordnet. Mit der hier entstehenden Stadt Hof („Regnizi“/„Curia Rekkenze“) wuchs ein umfangreicher Kirchensprengel, in dem sich in den folgenden Jahrhunderten ein reges kirchliches und kulturelles Leben entwickelte.

Das zur Markgrafschaft Bayreuth/Kulmbach gehörende Gebiet wurde nach der Reformation 1529 evangelisch.

Erst im 19. Jahrhundert kam es hier wieder zu einer katholischen Gemeinde, weil mit der Zuordnung zu Bayern 1810 und der wirtschaftlichen Entwicklung nach dem Bahnanschluss 1848 immer mehr Katholiken in Hof ansässig wurden. Ihre Gottesdienste feierten diese erst in gemieteten Räumen und in einem bald zu kleinen Kirchlein, bis sie endlich 1867 mit Pfarrer Nikolaus Eichhorn (in Hof 1849-1879) in ihrer neu erbauten Marienkirche die erste Hl.Messe feiern konnten.

1869 kam es zu Anfängen des katholischen Vereinslebens mit dem Männerverein „Amicitia“. Der Initiative von Eichhorns Nachfolger, Pfarrer Georg Bauer (1879-1922 in Hof), war 1881 die Gründung des Katholischen Gesellenvereins Hof, der heutigen Kolpingsfamilie Hof e.V., zu verdanken, welchem sich 1882 der Männerverein anschloss.

Bald kam der Wunsch auf, ein eigenes Heim zu schaffen, weil nur ein solches die gedeihliche Vereinsentwicklung fördern konnte und weil es die vielen durch Hof kommenden Gesellen bei ihrer Wanderschaft aufnehmen sollte. Am 5. Oktober 1902 konnte dieses „Gesellenhaus“ feierlich eingeweiht werden. Die hier geschaffenen Unterkunftsmöglichkeiten wurden gerne genutzt, bis 1935 sind hier 11940 durchreisende Gesellen notiert. Sie erhielten vom Gesellenverein freie Übernachtung, Abendessen und Frühstück sowie sonn- und feiertags Mittagessen in Familien der Mitglieder.

Neben den vielen Aktivitäten des Vereins in dem Haus – Gemeinschaftsveranstaltungen, Gesellenabende, Treffen zum gemütlichen Plausch, Gruppenstunden, Sitzungen, Theaterspiel usw. – wurde lange Zeit Sport auf der Kegelbahn im Haus (bis 1952) und auf dem vereinseigenen Sportplatz gepflegt (dort bis 1970; seither steht auf diesem Platz das Caritas-Altenheim „Kolpinghöhe“).

Das Gesellenhaus, später „Katholisches Vereinshaus“ genannt, war von Anfang an und ist bis heute Heim und Begegnungsstätte des Gesellenvereins/der Kolpingsfamilie Hof sowie der Verbände und Gruppen der Pfarrei St.Marien.

1934 übernahm, um einer Beschlagnahme durch das Naziregime vorzubeugen, die katholische Kirchengemeinde Hof das Haus sowie auch den Sportplatz vom Gesellenverein in kirchlichen Besitz, weil dieser nach dem „Reichskonkordat“ (1933) nicht angetastet werden sollte.

Diese Eigentumsregelung ließ man nach 1945 auch weiter so bestehen. Dadurch konnte das Haus inzwischen mehrfach von der Pfarrei St.Marien renoviert und mit Wohnungen sowie Vereins- und Jugendräumen ausgestattet und zeitgemäß eingerichtet werden. Heute ist der Saal im „Pfarrgemeindehaus St.Marien“ nach dem Seligen ADOLPH-KOLPING benannt und ein Raum nach dem Seligen BERNHARD LICHTENBERG, der 1943 als Märtyrer der NS-Zeit in Hof starb.

Die Kolpingsfamilie Hof verfügt (gemäß Vereinbarung 1993) im Haus über Räumlichkeiten zur eigenständigen Nutzung.

Die Situation unter den Nationalsozialisten brachte vielerlei Bedrückungen und Einschüchterungen für die Pfarrgemeinde und ihre treuen Mitglieder in den Verbänden und Gruppen, Vereinsleben war schließlich nicht mehr möglich. Über die damaligen Verhältnisse kann man in vorhandenen Protokollen des Gesellenvereins oft nur „zwischen den Zeilen“ lesen. Erst nach der Naziherrschaft konnte das Vereinsleben wieder beginnen. Viele Mitglieder waren im Krieg gefallen. Viele kamen erst nach langer Gefangenschaft heim, sie halfen dann mit beim Wiedererstehen ihrer Kolpingsfamilie.

Das Vereinshaus, das während des Krieges durch die Wehrmacht und als Gefangenenlager benutzt worden war, wurde in der schweren Zeit nach dem Krieg eine Herberge für viele Flüchtlinge, Heimatvertriebene und Heimkehrer, welche in riesiger Zahl durch Hof kamen. Notdürftig ausgestattet lebten von 1945 bis 1948 Tausende Menschen kurzzeitig darin.

Rund 20000 Vertriebene waren im Hofer Bereich angesiedelt worden, die meisten waren katholisch. Viele nahmen am bald wieder entstehenden regen Vereinsleben der Kolpingsfamilie mit teil.

Wegen der großen Zunahme der Katholiken in Hof – sie waren nun auf etwa 20% der Stadtbevölkerung angewachsen – wurde 1956 die Pfarrei St.Konrad gegründet, sie konnte sich bei ihrer Entwicklung auch auf zahlreiche Mithelfer aus unserem Verein stützen.

Prägend für den Hofer Verband in seiner wohl schwierigsten Zeit war Prälat Michael Gehringer, der seit 1910 als Kaplan und seit 1922 als Pfarrer von St.Marien bis zu seinem Tod im Jahr 1961 jahrzehntelang als Vereinspräses wirkte. Sein Nachfolger Pfarrer Heinrich Sippel, war Präses der Kolpingsfamilie Hof von 1962 bis 1986, in seine Amtszeit fiel die von Theo Fritscher, 1975-1990 Kolping-Vorsitzender, ausgerichtete festlich begangene Hundertjahrfeier 1981, zu der Generalpräses Heinrich Festing und Bayerns Alt-Ministerpräsident Alfons Goppel gekommen waren. Unter Präses Pfarrer Edmund Kräck (1986-2010) wurde 1999 das Vereinshaus nach größerer Renovierung und Umgestaltung als Pfarrgemeindehaus St.Marien eingerichtet.

In der Diaspora-Stadt Hof ist unsere Kolpingsfamilie Hof e.V. ein wichtiger katholischer Verband. Sie ist bemüht, ihre Mitglieder zu befähigen, sich in ihrer Familie, im Beruf sowie in Kirche und Gesellschaft mit einem lebendig geprägten Christentum einzubringen und zu bewähren.

Durch den das Zusammenwachsen der beiden Seelsorgebereiche St. Marien und St. Konrad, darf die Kolpingfamilie sich auch über zahlreiche neue Mitglieder aus dem Seelsorgebereich St. Konrad freuen.

Mit Dank und auch Stolz blicken wir auf ihre Geschichte zurück, das Wissen um ein solch wertvolles Erbe ermutigt uns auch heute, im Sinn des Seligen Adolph Kolping an seinem inzwischen weltweit wirkenden Werk mitzuarbeiten und mit Zuversicht und Gottvertrauen die vielfältigen Aufgaben unserer Zeit anzugehen.